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Aquastop – Schutz vor Wasserschäden in der Wohnung


An vielen Elektro-Großgeräten, die mit Wasser arbeiten, findet sich ein sogenanntes Aquastop-System. Der kleine viereckige Kasten am Ende des Wasserschlauchs sorgt im Falle des plötzlichen Wasseraustritts dafür, dass die Wasserzufuhr unterbrochen wird und verhindert so einen Wasserschaden in der Wohnung.

Das Wichtigste zusammengefasst
  • Ein sogenanntes Aquastop-System findet man häufig bei Spülmaschinen und Waschmaschinen am Ende des Wasserschlauchs. Es gibt hier sowohl mechanische als auch elektrische Systeme.
  • Den Schlauch mit der Vorrichtung kannst du einfach nachrüsten und so größere Wasserschäden in der Wohnung vermeiden.
  • Viele Versicherungen setzen den Einsatz eines solchen Systems voraus, um den Versicherungsschutz zu gewährleisten.

➕ Die Funktion von Aquastop

Die Aufgabe eines Aquastop-Systems ist es, Wasserschäden zu vermeiden, wenn etwa aus einem Schlauch Wasser austritt. In dem kastenförmigen Ende des Schlauchs am Wasserzulauf befindet sich dazu meist ein Absperrventil, das in eine Rohr- oder Schlauchkupplung integriert ist. Spezielle Systeme mit einem doppelwandigen Schlauch oder einer Auffangwanne mit zusätzlichem Sensor erkennen dabei auch kleinere Leckagen.

Allerdings ist der Begriff nicht konkret definiert, sodass nicht immer erkennbar ist, welche Funktionalität ein System konkret mitbringt. Grundsätzlich lassen sich hier drei unterschiedliche Kategorien ausmachen:

  • Es gibt keine zusätzliche Schutzfunktion über die Schlauchplatzsicherung hinaus. Oft findest du diese Produkte unter der Bezeichnung Mehrfachwasserschutz.
  • Systeme mit einem doppelwandigen Zulaufschlauch erkennst du an Bezeichnungen wie AquaStop, AquaStop-Schlauch und AquaSecure
  • Verfügt ein Produkt neben dem doppelwandigen Schlauch über eine wasserdichte Bodenwanne mit Sensor, sind gängige Bezeichnungen quaStop, AquaStop-System und Totaler AquaStop.

Teilweise differenzieren Hersteller auch nach einem Basisschutz und einem Vollwasserschutz:

  • Der Basisschutz bietet ein einfaches Ventil und / oder einen Überlaufschutz, der sich an einem festgelegten Wasserstand innerhalb des Gerätes orientiert.
  • Der Vollwasserschutz verfügt über einen doppelwandigen Schlauch, der die Wasserzufuhr bereits bei kleinen Rissen im inneren Schlauch unterbricht und eventuell auch austretendes Wasser in einer Bodenwanne auffängt. Viele Versicherungen setzen diese Schutzart voraus.

🔸 Die verschiedenen Arten

Du findest im Handel sowohl mechanische als auch elektrische Systeme, die bei einem Leck den Wasserzulauf sperren und eventuell sogar das austretende Wasser auffangen und abpumpen.

🔸 Mechanische Aquastop-Systeme

Unter den mechanischen Systemen hast du drei verschiedene zur Auswahl, die sich für gewöhnlich auch einfach nachrüsten lassen.

  • Schlauchplatzsicherung bei Druckabfall: Diese Vorrichtung erkennt das Platzen oder Abrutschen des Schlauchs durch einen starken Druckabfall anhand eines justierbaren Schwellenwerts. Kleinere Leckagen erkennt diese Variante allerdings nicht, weshalb sie nur eingeschränkt zu empfehlen ist.
  • Bei der Zählwerksicherung beim Überschreiten einer Höchstmenge orientiert sich die Vorrichtung an der Wassermenge, die mit einem Zählwerk ermittelt wird. Beim Überschreiten eines bestimmten Wertes schließt es, wodurch auch kleinere Leckagen erkannt werden. Stoppt der Durchfluss selbstständig, weil das Gerät die nötige Wassermenge aufgenommen hat, setzt sich das Zählwerk zurück. Nach dem Auslösen der Sicherung lässt es sich von Hand zurücksetzen. Nachrüstungen kosten hier rund 20 Euro.
  • Bei einem Doppelmantelschlauch lösen sogar Haarrisse schnell einen Mechanismus aus. Tritt aus dem inneren Schlauch Wasser in den Zwischenraum, dehnt sich hier ein spezielles Material stark aus, wodurch sich bereits ein tröpfchenweiser Verlust erkennen lässt. eine zusätzliche Anzeige meldet Defekte des inneren Schlauchs, sodass dieser ausgetauscht werden kann.

🔸 Elektrischer Aquastop

Dieses System findest du meist bei neueren Elektrogeräten. Das Magnetventil öffnet sich dabei erst bei einer bestimmten Netzspannung, die in der Regel zwischen 10 und 30 Watt liegt.

  • Das Watercontrol-System ist mit einem Sensor ausgestattet, der den Wasserzulauf kontrolliert. Viele der Geräte verfügen zudem über eine wasserdichte Bodenwanne, die über einen weiteren Sensor verfügt. Wird hier eine bestimmte Höhe Wasser überschritten, löst der Mechanismus aus. Allerdings lassen sich dabei eventuell keine Undichtigkeiten am Schlauch erkennen, wenn das Wasser nicht in die Bodenwanne fließt, sodass ein zusätzlicher Aquastop-Schlauch eine sinnvolle Ergänzung sein kann.
  • Das Waterproof-System stellt eine Weiterentwicklung zum Watercontrol-System dar. Es verfügt über ein Doppelmagnetventil, sodass der Wasserzulauf auch dann geschlossen werden kann, wenn das erste Ventil defekt ist. Darüber hinaus gibt es einen Doppelschlauch, der dafür sorgt, dass Wasser, das aus einem Leck austritt, in die Bodenwanne geleitet und dort abgepumpt wird.
  • Bei elektronischen Überwachungssystemen befestigt man Feuchtigkeitssensoren am Boden, sodass austretendes Wasser erkannt wird und einen Alarm auslöst. Gleichzeitig schließt sich das Magnetventil, um weitere Wasserverluste zu verhindern.

🔸 Auch bei Waschmaschinen

Bei neueren Waschmaschinen sind für gewöhnlich Watercontrol-Systeme verbaut. Ein Sensor überwacht hier den Wasserstand am Einlauf, ein Schwimmer am Boden erkennt Defekte innerhalb der Waschmaschine, bei denen das Wasser automatisch abgepumpt wird. Da Risse im Zulaufschlauch nicht erkannt werden, ist hier ein zusätzlicher mechanischer Aquastop nötig.

🔸 Bei Spülmaschinen

Ähnlich wie bei der Waschmaschine ist auch bei einer Spülmaschine ein Aquastop-System durchaus sinnvoll. Sollte dein Gerät aufgrund eines fortgeschrittenen Alters nicht bereits über den Wasserschutz verfügen, ist es sinnvoll, dieses mindestens durch einen Schlauch nachzurüsten.

Schaffst du dir ein Neugerät an, ist es sowohl bei Wasch- als auch bei Spülmaschinen sinnvoll, auf einen Vollwasserschutz Wert zu legen.

🔸 Aquastop nachrüsten – so funktioniert es

Während das System bei vielen neueren Geräten bereits fest installiert ist, lässt es sich auch bei älteren Geräten nachrüsten. Günstig und leicht zu montieren sind hier vor allem mechanische Schläuche. Gehe zum Nachrüsten wie folgt vor:

  • Miss die Länge des benötigten Schlauchs ab, sodass diese optimal zum Zulauf passt.
  • Trenne das Gerät von der Stromzufuhr.
  • Schließe den Wasserzulauf und entferne dann den Schlauch. Vorsicht, hier kann Wasser austreten, sodass es sinnvoll ist, einen Eimer unterzustellen.
  • Nach dem Abmontieren des alten Schlauchs kannst du den neuen Aquastop-Schlauch anbringen. Schraube ihn mit einer Zange fest, sodass er auch wirklich sicher sitzt.
  • Nachdem das Gerät wieder an seinem Platz steht, öffnest du das Zulaufventil bis zum Anschlag und drehst es anschließend wieder um eine halbe Umdrehung zurück.
  • Schließe das Gerät wieder an den Strom an. Behalte die Schläuche beim ersten Betrieb im Blick, um gegebenenfalls undichte Stellen zu erkennen.

🔸 Aquastop-Schlauch verlängern

Muss ein Haushaltsgerät seinen Platz wechseln und reicht die bisherige Schlauchlänge dann nicht mehr aus, sind für einige Modelle spezielle Verlängerungsstücke erhältlich, die du mit Schraubverbindungen zwischen das Gerät und das Schlauchende setzen kannst. Das ist allerdings nur dann empfehlenswert, wenn der Hersteller dieses ausdrücklich empfiehlt. Andernfalls ist es klüger, einige Euro für einen neuen, längeren Schlauch zu investieren,

🔸 Reparieren

Arbeitet ein Gerät aufgrund fehlenden Wassers plötzlich nicht mehr korrekt, ist eventuell das Aquastop-System defekt. Das erkennt man in der Regel daran, dass das Gerät startet, das blubbernde Geräusch des Wasserzulaufs jedoch ausbleibt. Mögliche Fehlerursachen können sein:

  • Ist der Schlauch geknickt, kann dies die Wasserzufuhr verhindern.
  • Möglicherweise ist auch der Wasserhahn selbst das Problem. Schraube den Schlauch gegebenenfalls ab und überprüfe, ob das Wasser hier ungehindert fließt.
  • Zeigt das Gerät selbst keine Fehlermeldung an, liegt das Problem vermutlich am Schlauch. Tausche diesen einfach gegen einen neuen aus.

Während du die Reparatur eines mechanischen Systems einfach selbst durchführen kannst, da hier nur der Schlauch ausgetauscht werden muss, sollte die Reparatur eines elektrischen Systems einer Fachperson vorbehalten bleiben. andernfalls besteht hier Lebensgefahr!

◽ Aquastop resetten

Möglicherweise ist das Aquastop-System auch nicht defekt, sondern hat sich aufgrund eines Lecks lediglich ausgelöst. In diesem Fall kannst du viele Systeme einfach manuell resetten. Ob das der Fall ist, wird bei mechanischen Systemen in der Regel durch ein Sichtfenster angezeigt. Bei elektrischen Systemen ist hingegen nur eine akustische Überprüfung der Funktionalität möglich, wenn die Vorrichtung ein leises Summen von sich gibt. Manchmal ist auch eine leichte Vibration zu spüren, wenn man den Finger auf das Bauteil hält.

Vor dem Resetten solltest du aber in jedem Fall überprüfen, weshalb der Aquastop ausgelöst wurde. Betreibst du ein Gerät einfach weiter, droht eine Überschwemmung. Überprüfe hierzu den Schlauch auf feuchte Stellen, den Boden oder auch das Gerät selbst.

💻 Weiterführendes

Dieses Video zeigt dir, wie du den Aquastop-Schlauch montieren kannst:

Mögliche Ursachen, warum die Spülmaschine kein Wasser zieht:

So kannst du Zulauffehler bei der Waschmaschine selbst beheben:

Jonas erklärt die Funktionsweise eines Aquastops:

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