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Zeolith-Trocknung im Geschirrspüler – das steckt dahinter


Wer sich eine neue Geschirrspülmaschine anschaffen möchte, stößt in letzter Zeit immer häufiger auf den Begriff der Zeolith-Technologie. Gleich mehrere Markenhersteller setzen bei ihren neuen Modellen auf die Technik, die eine schnelle und energieeffizientere Trocknung verspricht. Doch welche Vor- und Nachteile hat Zeolith wirklich?

Das Wichtigste zusammengefasst
  • Zeolith ist ein natürliches Material, das seine Eigenschaften dauerhaft beibehält. Damit ist der Einsatz in der Spülmaschine absolut wartungs- und verschleißfrei.
  • Durch das Zeolith reduziert sich der Energiebedarf um bis zu 20 Prozent. Gleichzeitig werden Gläser, Geschirr und Besteck perfekt getrocknet – sogar Kunststoffbehälter glänzen nach Beendigung des Trocknungsvorgangs.
  • Aufgrund der geringeren Temperaturen ist die Trocknung nicht nur schonender. Da beim Öffnen keine Dampfwolke entweicht, reduziert sich das Risiko von Feuchtigkeitsschäden um den Geschirrspüler. Zudem kannst du das Geschirr direkt in den Schrank räumen, ohne dich zu verbrennen.

❓ Was ist Zeolith?

Bei Zeolith handelt es sich um ein natürliches Mineral, das über eine spezielle Oberfläche und eine kristalline Struktur verfügt. In der Natur kommt es in vulkanischem Gestein vor, wird jedoch für die Anwendung in technischen Geräten synthetisch hergestellt. Diese Struktur – 1 Kilogramm des Materials hat eine Oberfläche von der Fläche von 140 Fußballfeldern – befähigt das Mineral dazu, Feuchtigkeit aufzunehmen und in Wärmeenergie umzuwandeln.

Den ersten Geschirrspüler mit diesem System hat BSH im Jahr 2008 entwickelt, inzwischen gibt es Modelle von den BSH-Marken Bosch, Siemens, Constructa und Neff als Einbau-, Unterbau und als Standgeräte, mit 45 cm oder 60 cm Breite. Die Funktion nennt sich dann brilliantshine oder PerfectDry und findet sich in den Premium-Modellen.

🔸 Funktionsweise

In der Spülmaschine erhitzt sich das Zeolith zunächst, sodass die Feuchtigkeit, die das Mineral beim letzten Trocknungsprozess aufgenommen hat, freigesetzt wird. Das unterstützt gleichzeitig das Erwärmen des Geschirrspülers.

In der Trocknungsphase wiederum nimmt das Mineral die Restfeuchtigkeit aus dem Innenraum auf und leitet dafür trockene und heiße Luft zurück. Dieser Kreislauf von Energiespeicherung und -abgabe steigert die Effizienz, schützt vor Feuchtigkeitsschäden im Umfeld der Spülmaschine und erzielt perfekte Ergebnisse – ganz ohne zusätzlichen Aufwand.

Zeolith hält ein Leben lang und ist damit absolut wartungs- und verschleissfrei. Gleichzeitig kann das Mineral aus dem Verborgenen wirken, sodass es meist in der Tür oder dem Boden der Spülmaschine verbaut ist, von wo die Wärme mit einem Ventilator gleichmäßig verteilt wird.

🔸 Trocknen mit Zeolith – sinnvoll, ja oder nein?

Hersteller wie Siemens versprechen, dass durch Zeolith die besten Trocknungsergebnisse aller Zeiten erzielt werden und die Oberflächen von Gläsern & Co. schneller und energieeffizienter auf Hochglanz gebracht werden als je zuvor.

Um die Zeolith-Granulate zu erhitzen, bedarf es weniger Energie als zum Erhitzen des Geschirrs im Innenraum. Messungen zufolge spart das bis zu 20 Prozent Energie ein. Würden alle Spülmaschinen in Deutschland mit der Technologie ausgestattet, ließen sich jährlich rund 1,2 Mio. Tonnen CO2 einsparen.

Und auch beim Öffnen der Tür offenbart sich ein weiterer Vorteil: Es entsteht keine Dampfwolke und das Geschirr ist nur noch handwarm, sodass du Geschirr & Co. direkt in den Schrank räumen kannst. Das funktioniert sogar mit Kunststoffteilen. Während diese bei herkömmlichen Spülmaschinen meist noch Wasserflecken aufweisen, trocknen sie dank der Zeolith-Technologie gleichmäßig ab.

🔸 Die Temperatur beim Trocknen mit Zeolith

Das Trocknen mit der Zeolith-Technologie ist weitaus schonender als im herkömmlichen Geschirrspüler. Das Geschirr hat am Ende der Trocknungsphase nur noch eine Temperatur von rund 40°C (anstelle der ansonsten üblichen 65°C), sodass es direkt verräumt werden kann ohne noch abkühlen zu müssen.

Das Zeolith selbst erhitzt sich hingegen auf rund 235°C, was den Einsatz von Heizstäben beim Trocknen überflüssig macht.

🔍 Hat Zeolith auch Nachteile?

Bei Zeolith ist es wichtig, dass das Mineral immer wieder gut durchtrocknen kann. Andernfalls verliert es seine Funktionsfähigkeit bzw. berichten einige Nutzer*innen dann auch von einer unangenehmen Geruchsbildung.

Ein weiterer Nachteil ist die Dauer: Die Sorptionstrocknung dauert teilweise etwas länger. Wer es hier eilig hat, sollte vor der Anschaffung auf die Programmdauer achten und diese gegebenenfalls mit anderen Modellen vergleichen.

🏻 Geräusch bei Zeolith-Spülmaschinen?

Immer wieder berichten Nutzer*innen davon, dass die Lüfter der Spülmaschine mit der Zeit ein Brummen von sich geben. Einige Hersteller bieten hier gezielte Reparatur-Kits an (angeblich z. B. bei Bosch), bei anderen hilft in einem solchen Fall dann nur der Austausch des Lüfters.

Doch nicht nur der Lüfter kann verantwortlich für unliebsame Geräusche der Spülmaschine sein. Ursachen sind immer wieder auch in verstopften Ventilen oder Pumpen zu finden. Hier hilft dann nur die Fehlersuche und gegebenenfalls Hinzuziehung einer Fachperson.

💻 Weiterführendes

BSH stellt die Zeolith-Technologie in einem Video vor:

Ob ein Wärmetauscher oder Zeolith besser ist, beantwortet dieses Video:

Stiftung Warentest hat eine Kaufberatung für Geschirrspülmaschinen veröffentlicht:

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